Grenzradeln.de
Close

42. Etappe von Görlitz nach Dürrhennersdorf

42. Etappe von Görlitz nach Dürrhennersdorf

Eine verfahrene Situation

Die Nacht war wieder einmal exzellent, sogar meine Smartwatch hat mir bestätigt, dass ich wunderbar geschlafen habe. Am wunderschönen Obermarkt in Görlitz hatte ich das Hotel Schwibbogen gebucht – ein altes Haus mit tollen Hotelzimmern. Alles frisch renoviert und super eingerichtet. Einzig der Internetzugang ist etwas kompliziert gelöst – aber wenn man dann mal den Umweg begriffen hat, funktioniert es prima.

Meinen Expander hatte ich verloren und da ich auf die Schnelle keinen neuen besorgen konnte, hab ich mal die Befestigung, die Ortlieb vorgesehen hat, ausprobiert. Und tatsächlich, die funktioniert auch – man muss nur die Schnallen fest genug anziehen. Ich nehme also alles ins Sachen Packtaschen, was ich schon früher mal hier geschrieben habe, zurück. Die Befestigung ist prima und damit werden dann auch meine Aufkleber nicht mehr zerstört.

Auf meinem Weg an die Neiße werfe ich noch einen letzten Blick auf das schöne Städtchen. Auf der polnischen Seite war ich wieder gar nicht – ein Tag ist für Görlitz definitiv zu wenig. Auf meinem Weg möchte ich heute noch eine Station in Zittau einlegen. Das würde der Stadt sicher auch nicht gerecht. Leider werde ich es zumindest auf dieser Tour nicht beurteilen können.

Mir passiert zum ersten Mal, dass ich mich hoffnungslos verfahre. Nach Ostritz besuche ich noch das Kloster St. Marienthal. Ein wunderschöner Ort – und damit man hier nicht von Weltlichem abgelenkt wird, gibt es wieder einmal überhaupt kein Internet. Nun ist es aber so, dass meine alternative Radsteuerung von Cobi (mit der ich übrigens super zufrieden bin) ohne Internet hoffnungslos versagt.

Das geht beim Start los. Aus irgendeinem Grund glauben die Programmierer, es müsste jedes Mal ein Systemcheck durchgeführt werden. Und hierfür scheint man eine Internetverbindung zu benötigen. Ist diese nicht vorhanden, bleibt die Cobi App stehen und hofft, dass sie irgendwann kommt. Also bleibt einem nichts anderes als ohne Cobi und somit auch ohne Navi zu fahren. Das wäre nicht schlimm, wenn wenigstens die Beschilderung des Radweges funktioniert. Tut sie an dieser Stelle aber auch nicht.

Das Ergebnis ist klar – ich fahre den völlig falschen Weg. Und weil es hier in Sachsen (ja, ich bin in Sachsen und habe den Grenzübertritt gar nicht vermerkt – war vorgestern schon als ich in Bad Muskau eingefahren bin) auch Hügel gibt, die fast schon den Namen Berg verdient haben, dreh ich nicht mehr um.

Meine Tour ist dadurch ca. 15 km kürzer geworden. Zittau werde ich nicht besuchen und Höhenmeter habe ich definitiv gewonnen. Diese fließen aber nicht in die Spendenrechnung ein. Schade eigentlich.

In Dürrhennersdorf übernachte ich recht urig im Schützenhaus. Mit nettem Biergarten und einer guten Küche. Also alles in Ordnung.

Related Posts