Die Braut des Radlers
Der gestrige Abend hat sich doch noch sehr nett entwickelt. Mein Hotel war in allerbester Lage direkt gegenüber dem höchsten Haus in Chemnitz. Dort ist jetzt auch ein Hotel untergebracht, das gegen Ende der DDR Aera gebaut wurde. Heute sind nur noch die obersten 6 Stockwerke genutzt, was mit dem Rest passieren soll, ist noch ungewiss.
Jetzt noch ein kleiner Ausflug in den Hochbau. Ich habe nämlich gelernt, dass das Haus aus einem Guss entstanden ist. Bedeutet, es wurde eine sogenannte Gleitschalung genutzt. Also ist die Verschalung hydraulisch immer weiter noch oben gewandert. Während rund um die Uhr der Beton oben aufgefüllt wurde. Die Geschwindigkeit der Schalung richtete sich nach der Trockenzeit des Betons. Da durfte keine Pause gemacht werden – so ist das Haus tatsächlich aus einem Guss entstanden – wieder was gelernt.
Die Fahrt ging heute zunächst Richtung Zwickau. Auch eine schöne Stadt mit einem tollen Markttag. Hier hätte ich länger verweilen müssen – aber die Zeit drängt. Ich will ja heute noch nach Reichenbach im Vogtland. Das ist ganz nahe der ehemaligen Zonengrenze. Bayern ruft!
In Reichenbach passiert dann etwas, was ich so auf der Tour noch nicht erlebt habe. Beim Bund musste man ja die Waffen beim Biwak mit in den Schlafsack nehmen. Da sprach man immer von der Braut des Soldaten. Hier ist die Braut des Radlers jetzt mit auf dem Hotelzimmer. Das ist wirklich praktisch, die Batterie muss nicht zur Ladung ausgebaut werden. Das Gepäck rollt bequem mit auf’s Zimmer und das Rad ist trocken und sicher verwahrt. Was will man mehr?
Jetzt noch eine kleine Tour ins Städtchen und schauen wie die Pfifferlinge schmecken.