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20. Etappe: Husum – Niebüll

20. Etappe: Husum – Niebüll

Jetzt ist Sommer

Das kann ja gar nicht anders sein – schließlich ziehen die Deichpfleger gerade den Schurwollpulli aus. Ein ziemliches Spektakel ist das übrigens. Der moderne Schäfer treibt seine Tiere mit Hilfe seines SUVs und natürlich seines Schäferhundes in einen Pferch. Dort ist die Aufregung groß, die Tiere sind diese Enge offensichtlich nicht gewöhnt und lärmen ganz schön. Dann kommen die generatorbetriebenen Schermaschinen zum Einsatz und siehe da: Die Schafe sind lammfromm. Wahrscheinlich wissen sie, dass man ab heute im Pullover schwitzt. Also ziehe ich auch meine Jacke aus, es ist heute ein richtig angenehmer Radeltag, da wird keine Jacke gebraucht und die Schafe haben ja auch keine mehr.

England?

Upps, da habe ich mich wohl verfahren. Nach England wollte ich nicht, liegt ja nicht an der deutschen Grenze. Ich schau mal nach – das Internet machts möglich. Ein kleiner Hafen in Schleswig-Holstein, der wohl das Problem hat, dass das Ortsschild oft geklaut wird. Kommt aus dem Plattdeutschen – lerne ich und steht für „Enges Land“. Da das Internet behauptet, es gäbe dort kein Pub, fahre ich weiter.

Eine Insel mit zwei Bergen

Mir fehlt noch der Besuch einer Hallig auf meiner Tour. Es bietet sich die Hamburger Hallig an, da man diese jederzeit trockenen Fußes über den Radweg erreichen kann. Auf die Idee bin ich nicht alleine gekommen, der Radweg ist gut besucht und die Kate auf der Hallig, die vernünftigerweise zu einem schönen Gasthaus umfunktioniert wurde, auch. Kein Wunder, dass hierher sogar eine Schmalspurbahn fährt, die die Vorräte professionell transportiert. Ein bisschen wie in Lummerland, auf der Hallig fehlen nur die beiden Berge.

Eine tolle Idee hatten auch die Vogelschützer. Haben sie doch direkt am Parkplatz der Bundesstraße einen Beobachtungsposten errichtet. Der wird zwar nicht wirklich gebraucht, da die Vögel offensichtlich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht haben und deshalb nicht menschenscheu sind, war aber trotzdem ein guter Gedanke.

Leider ist Samstag

Schade, dass heute nicht Freitag ist und ich kein passendes Gefäß dabei habe. Sonst gäbe es natürlich frische Krabben vom Kutter. So muss ich mich mit einem bescheidenen Eis im „Siel 59“ begnügen – auch sehr lecker.

In Dagebüll sehe ich noch die Fähre zu den Inseln ablegen – kein Problem, ich wollte heute ohnehin nicht mitfahren. Morgen ist Sylt und der nördlichste Punkt Deutschlands an der Reihe. Und wenn alles planmäßig läuft, erreiche ich die Insel über den Hindenburg-Damm mit dem Zug. Radeln ist auf dem Damm leider nicht erlaubt.

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