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4. Etappe: Steffeln (Auel) – Aachen

4. Etappe: Steffeln (Auel) – Aachen

Die vierte Etappe von Steffeln (Auel) – Aachen

Mit 90 Kilometern liegt die bislang längste Etappe vor mir. Deshalb bin ich auch zeitig aufgestanden um nach einem kurzen Frühstück schnell in die Puschen zu kommen. Hierzu war ich von meinen Gastgebern eingeladen und wurde königlich versorgt. Wie das so ist, werden Geschichten ausgetauscht und die Zeit vergeht wie im Fluge. Aber diesmal hat es sich gelohnt, hat sich doch herausgestellt, dass der Erbauer des alten Pfarrhauses ein Namensvetter von mir war, ein gewisser „Hochw. Hochgelehrter Joann Michael Baur“. Er ließ das Pfarrhaus im Jahre 1763 vom Geld seiner verstorbenen Frau erbauen. Damit konnte er auch sein Theologiestudium zu Ende bringen und über sein Leben hinaus mit einer Stiftung Stipendien für junge Menschen gewähren.

Und wenn man da so am Plaudern ist, vergeht die Zeit wie im Flug. Das wars dann mit dem frühen Start. Aber es hat sich gelohnt – hier war ich nicht zum letzten Mal. Wenn ihr meine Tour nachfahren wollt, ruft Willi an (06593 656) – der vermietet euch ein wunderbares Pfarrhaus, gerne auch für länger als eine Nacht.

Jetzt aber los, raus aus Auel, noch einmal durch Steffeln an der wunderbaren Kneipe (Gasthaus Sünnen) vorbei in der wir gestern lecker gegessen haben und ab in die „Berge“. Es geht tatsächlich recht ordentlich bergan. Aber durch herrliche Landschaften, vorbei an Kälbern auf saftigen Wiesen (heute gibt es mal kein Fleisch!), entlang murmelnder Bäche – einfach nur schön.

Nun ja, auch schön anstrengend. 90 km sind für das EBike bei diesen Steigungen nicht zu schaffen. Also muss man sich schon mal überlegen, wo Rast gemacht wird. Natürlich in Monschau – ein traumhaftes Städtchen mit Fachwerkhäusern bis zum Abwinken. Zuvor geht es aber noch durch ein Stück Belgien. Beim Verlassen habe ich gesehen, dass ich offensichtlich über einen Truppenübungsplatz gefahren bin, auf dem scharf geschossen wird.

Gut – ich habe es überlebt und freue mich langsam auf mein Hotel in Aachen. Nach drei Tagen Landleben ist die Einfahrt in die Stadt doch gewöhnungsbedürftig. Erst jetzt merke ich, wieviel Lärm die Leute in ihren riesigen Blechkisten machen. Wirklich unerträglich während der Rushhour. Dafür entschädigt Aachen selbst mit einem schönen Markt rund um den Dom und das Rathaus. Die Außengastronomie ist wieder in vollem Gange, gut besucht und irgendwie so als hätte es nie eine Pandemie gegeben. Jetzt noch zwei Bier und ein vegetarischer Flammkuchen. Was will man mehr?

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