Das nächste Bundesland
Gestern Abend konnten wir beim Italiener noch schön im Außenbereich speisen. Allerdings war es derart schwül, dass man sich schon denken konnte, dass ein Gewitter im Busch ist. Nach einem Verdauungsspaziergang über die wunderschöne Altstadt-Insel waren wir dann auch froh, unser Hotel zu erreichen. Das Wetterleuchten waren schon am Horizont zu sehen.
In der Nacht hat das Gewitter dann auch mit aller Macht gewütet. Da durfte man sicher auch von Starkregen sprechen. Die Wetterextreme werden immer häufiger – wir machen weiter als wäre nix. Wird ja schon alles gut gehen – oder?
Gut – der Regen hat auch Vorteile. Zum Einen freut es die Landwirte, die müssen nämlich ihre Obstplantagen nicht künstlich bewässern – und davon gibt es viele rund um den Bodensee. Das Alte Land vor Hamburg hat sicher nur einen Bruchteil an Apfelertrag. Zum Anderen erfreut der Regen den Radler – der Bodensee-Radweg ist nämlich quasi leer. Bis auf ein paar Hartgesottene haben wir den Weg für uns alleine – und das zur Haupturlaubzeit.
An der Meersburg-Fähre haben wir Glück und dürfen noch auf den gerade fertig beladenen Transport aufspringen. Prima – das erspart uns gut 15 Minuten Wartezeit im Regen. Kaum in Konstanz angekommen, hört der Regen auch pünktlich auf. Gut für einen kleinen Bummel durch die Altstadt. Ich fahre noch schnell zur Fahrradreparatur „Stahlross“, die sich spontan bereit erklärt haben, meine Bremsbeläge zu wechseln. Leider habe ich meinen Expander nicht richtig am Gepäckträger befestigt. So kommt der in die Speichen und muss mehr oder weniger gewaltsam entfernt werden – man wird alt.
Die Leute von Stahlross sind aber nett und entfernen nicht nur den verhedderten Expander aus der hinteren Felge – sie schenken mir auch einen Ersatz – gewissermaßen als Sponsoring. Super – der Tag ist gerettet.
Unsere Räder haben wir heute mal gut verschlossen in die Hotelgarage gestellt. Im Ort scheinen Diebe unterwegs zu sein. Sogar das „M“ wurde bei der jetzt „ohrenapotheke“ gestohlen. Dabei haben die sicher immer noch Medikamente für andere Erkrankungen und man müsste das „o“ durch ein „O“ ersetzen.