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Ruhetag in Cottbus

Ruhetag in Cottbus

Alles ist vorbereitet

Hier in Cottbus ist heute wirklich alles optimal gelaufen. Damit habe ich echt nicht gerechnet. Nach meinem Frühstück bin ich zum lokalen Radservice, der wollte mir zwar aus Termingründen keine Inspektion machen, hat aber immerhin alle Software-Updates für mein Rad aufgespielt. Schauen wir mal, was draus wird – normal gibt es ja die „Bauer“nweisheit „Never change a running system!“, aber nachdem Bosch in allen Medien von seiner Tour+ Stufe trommelt, muss ich die doch ausprobieren.

Dann ging es zum Waschsalon – ja, es muss schon wieder sein. In Cottbus ist der Waschsalon eher versteckt in einem Hinterhof untergebracht. Alles top Miele Profi-Maschinen, müssten allerdings mal wieder inspiziert werden – gut – das ist nicht meine Aufgabe. Und meine Klamotten werden sicher auch so sauber. Aber vorher muss ich noch lesen üben: Am Waschpulverautomat verzweifele ich. Da kann ich machen, was ich will – erst auf die Straße und alle Menschen ansprechen wegen Kleingeld, „Eh haste mal ne Mark?“. Nee, so natürlich nicht – ich habe nett gefragt, ob man mir einen Euro in zwei 50 Cent Münzen wechseln kann. Hat auch geklappt – trotzdem hat der Automat nix ausgespuckt. Als ich mir schon im nächsten Drogeriemarkt eine Familienpackung kaufen will, kommt ein Mieter aus dem Hinterhof und erklärt mir, wer für die Maschinen zuständig ist. Erste Etage, linke Tür, einfach klopfen.

Und es hat funktioniert, der Inhaber hat mir dann erklärt, dass die Geräte 28.000 € gekostet haben und sich im Osten der Waschsalon nicht lohnt. Meinen Fehler hat er auch aufgelöst, ich hätte einfach noch eine 10 Cent Münze nachwerfen müssen. Stand da aber so nicht – also gut, dass wir miteinander reden konnten. Eine Rafaello Kugel hat er mir noch obendrauf geschenkt – lecker. Und während sich die Maschinen fleißig um meine Wäsche kümmern, passiert etwas, womit ich nicht gerechnet habe.
Ich hatte ja hier schon berichtet, dass ich meinen SQLab Sattel besser vorher getauscht hätte. Ich dachte, dass hier nach vielen tausend Kilometern einfach eine Materialermüdung aufgetreten ist. Gut, ich habe die Geschichte gestern Abend auch an die Service-Adresse von SQLab geschrieben. Dann habe ich ohne allzu große Hoffnung auch das Wort Garantie ins Spiel gebracht.
Jetzt kommt’s: am Apparat war Andi von SQLab und hat mir erklärt, dass die Firma natürlich will, dass ihre Produkte die Käufer zufrieden stellen. Und was soll ich sagen, Andi hat sich um einen Händler in Cottbus gekümmert, der den Sattel in meiner Größe vorrätig hat. Hat den Austausch abgeklärt und mir einen Kontaktmann genannt. Ganz großes Kino – wehe –  irgendwer spricht in dieser Woche in meiner Gegenwart von „Servicewüste“. Das war ein Beispiel von gelungener After-Sale Betreuung, wie ich sie so noch nicht erlebt habe. Noch dazu kommt, dass der nette Mann von Zweirad Hübner mir auch noch schnell die Kette gereinigt und gefettet hat. Außerdem hat er mir erklärt, dass wahrscheinlich nicht das Material ermüdet war, sondern der Sattel schlicht falsch bedient wurde. Er sagt, wahrscheinlich hat jemand das Rad am Sattel angehoben und dabei ist die Befestigung in die Brüche gegangen. Gut, ich wars sicher nicht, da ich mein Rad an der Stange anhebe. Aber ausschließen kann ich es auch nicht, das Rad steht ja häufig unbeaufsichtigt und abgeschlossen rum. Mag sein, dass es jemandem im Weg war und er es am Sattel angehoben hat. E-Bikes sind dafür einfach zu schwer. Trotzdem oder gerade deswegen muss ich sagen, dass der Service in Cottbus und von SQLab einfach Spitzenklasse war!
Jetzt hab ich mir ein Eis verdient und heute Abend gibt es noch eine Pizza – so ist der Plan. Das Eis war etwas zu groß ausgefallen, also nehme ich noch die Gelegenheit wahr und besteige den Spremberger Turm. Er ist nur 28 m hoch – damit werde ich maximal eine Eiskugel los. Was soll’s, fahre ich morgen halt einen kleinen Umweg.
Und der lohnt sich jetzt schon so richtig. Heute sind noch die fehlenden 3 Cent an Kilometerspende eingegangen. So dass jetzt jeder Kilometer mit 2,00 € für die WBR zu Buche schlägt. Super – da möchte ich allen Spendern ganz herzlich für den Rückenwind danken. Da fahr ich doch gerne kleine Umwege!

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