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29. Etappe von Barth nach Stralsund

29. Etappe von Barth nach Stralsund

Einfach schön

Gestern Abend war Urlaub pur – besser geht’s nicht. Nach einem richtig guten Abendessen direkt im Hafen von Barth mit Musikbegleitung kam der Sonnenuntergang. Einfach spektakulär vor den Masten der Segelboote, die – wie ich selbst gesehen habe – auch gesegelt werden können. Während meines Essens hatte man den Eindruck, die Hobbykapitäne hätten sich hier zu einer Regatta verabredet.

Ganz nebenbei ist Dänemark aus der EM ausgeschieden – schade, ich hätte es hier – auf fast noch ehemals dänischem Gebiet – dem Außenseiter gegönnt. Sollte halt nicht sein, England steht nun gegen Italien im Finale.

Nach einem tollen Frühstück auf der Außenterrasse, musste ich mich dann wieder auf den Weg machen. Heute nur eine kurze Etappe bis Stralsund. Ich habe beschlossen, dem Ostseeradweg zu folgen und keinesfalls abzukürzen – muss ja auch an die Fahrräder für den Schulweg denken.

Nach kurzer Fahrt komme ich zum wohl kleinsten Jachthafen überhaupt. Gut, der Hafen liegt auch im Nichts und ist daher sicher nicht sonderlich frequentiert. Der Himmel ist blau und ich fahre auf einem Damm, weit niedriger als die von der Nordsee bekannten – aber ein Damm. Vorbei geht es an kleinen Badestellen, die hier gerne auch mal nackt genutzt werden.

Die Salzwiesen gehen größtenteils bis direkt ans Meer, dahinter – für den Menschen unzugänglich – schwimmen ganze Kolonien von Schwänen. Ein traumhaftes Bild. Dann muss ich doch mal stehen bleiben und den Rundblick festhalten. Ich habe mich für eine kurze Videosequenz entschieden. Leider habe ich keine Drohne mit auf die Tour genommen, wie es mein ursprünglicher Plan war. Hier wäre es ein Fest gewesen, mit so einem Teil zu arbeiten.

Dann fährt ein Radler an mir vorbei und ruft ganz sympathisch: „Ist das schön hier, ich dreh durch!“. Recht hat er, hier ist es völlig ruhig und friedlich. Man könnte länger verweilen.

Nach kurzer Zeit treffe ich den Radler an einer Abzweigung, bei der wir uns beide unsicher sind, ob sie uns zum Ziel bringt. Wir entscheiden uns richtig, fahren den richtigen Weg und das auch noch bis Stralsund gemeinsam. Es entsteht ein tolles Gespräch über dies und das und fast ärgern wir uns, so schnell in Rostock angekommen zu sein. Zuvor noch eine kurze Verschnaufpause am Strand. Einfach immer wieder nett, was man so an sympathischen Menschen beim Radeln trifft.

Jetzt schnell das Hotel beziehen – heute ist es ein alter Hafenspeicher, der als Pension eine neue Verwendung gefunden hat. Eine sehr nette Frau am Empfang hilft mir sogar mit meinem Gepäck. Noch einen kleinen Orientierungsgang durch die schöne Altstadt und dann zurück ins Hotel – wäre da nicht ein plötzlicher Schauer im Weg gewesen. Deshalb musste ich mich unterstellen und die Zeit sinnvoll mit einem Weizenbier füllen.

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